Thomas
Eisenmann übernimmt beim Festspiel Moosburg 2010 die Rolle des
Pfalzgrafen Otto, auch Otto der Ältere genannt. Damit verkörpert
er einen intelligenten, machthungrigen und diplomatisch überaus
geschickt agierenden Herrscher, der in der Auseinandersetzung zwischen
Vogtei und Stift St. Kastulus eine Schlüsselposition einnimmt.
Mit dem Pfalzgrafen Otto mimt Tom Eisenmann einen zielstrebig handelnden
Mann, der es bestens versteht, den Einflussbereich und die Machtbasis
seiner Familie konsequent auszuweiten. Dabei kommt ihm sein Blick für
strategische Gelegenheiten und günstige Grundstücksgeschäfte
ebenso zugute wie eine geschickte Heiratspolitik und sein gutes Gespür
für politische Machtverschiebungen.
Gerade seine einflussreiche Position als Pfalzgraf scheint Otto der
Ältere auch bei der Lösung der Auseinandersetzung zwischen
den Burghartingern und dem Stift St. Kastulus genutzt zu haben. Denn
es lag in seinem eigenen Interesse, den Konflikt im Sinne der Burghartinger
zu lösen. Dies hatte folgenden Hintergrund: Um ca. 1115 begann
Otto, seine Burg in Wartenberg zu bauen und ringsum seine Ministerialen
einzusetzen. Diese verdrängten neben den dort ansässigen Adligen
auch Dienstleute des Freisinger Bischofs, der nun zum Gegner seines
eigenen Vogts wurde. Dann wurde Otto auch noch Vogt des Klosters Geisenfeld
im Landkreis Pfaffenhofen, das er zu einem Machtzentrum ausbaute. Er
benötigte nun einen Stützpunkt zwischen Wartenberg und Geisenfeld
zur Absicherung gegenüber dem Freisinger Bischof. Hier bot sich
Moosburg an. Die Burghartinger waren als Verbündete in diesem Raum
ideal, denn sie waren alleine machtlos und konnten sich nur mit einem
mächtigen Schutzpatron behaupten. Otto scheint diese Situation
erkannt zu haben. Er hat seine Macht eingesetzt und das Stift St. Kastulus
gezwungen, die Burghartinger als Vögte anzuerkennen.
Tom Eisenmann hat schon in jungen Jahren die Bühne
als seine Welt entdeckt und bewegt sich nur zu gerne auf ihr: Egal ob
als Musiker, Mitglied einer Comedytruppe, Faschingsprinz oder als Theaterschaupieler
– dem Publikum beste Unterhaltung auf hohem Niveau zu bieten,
ist sein Metier.
Tom Eisenmann wurde 1967 geboren und wuchs als Ältestes von vier
Kindern in Moosburg auf. Nach Grund- und Realschule ließ er sich
zunächst zum Elektriker ausbilden, um dann später doch ins
elterliche Unternehmen einzusteigen. Bereits mit zwölf Jahren spielte
er Akkordeon und Klarinette in einer Schülerband und sammelte so
erste Erfahrungen auf der Bühne. Ab 1983 gab er als Bassist in
diversen Tanzbands und einer Big Band den Ton an.
1994 sorgte er als Faschingsprinz für Stimmung und Furore in Moosburg.
Die Begeisterung für den Fasching ließ ihn nicht los, so
dass er seit 1996 als Moderator von „Damisch Moosburg“ die
fünfte Jahreszeit feiert. Seit 1997 spielt er als Gitarrist in
der Band BSE@Hr.Bert, tritt dabei auch bei Groß-Events wie der
BR-Radltour auf, und ist Mitglied der Comedytruppe „Pas de trois
plus“ (gemeinsam mit Sepp Birnkammer, Martin Neu und Hans Dietl).
Tom Eisenmann blickt aber auch auf fast zwanzig Jahre Theatererfahrung
zurück: seit 1991 engagiert er sich in der Kolping-Theatergruppe
Moosburg und verkörperte dabei zahlreiche Rollenprofile wie den
leidenschaftlichen Liebhaber, den unerschrockenen Wilderer oder den
bayerischen Lausbuben.
Abgesehen von einem saisonalen Aufenthalt in Tirol, Österreich,
im Winter ’91/’92 blieb Tom Eisenmann seiner Heimat Moosburg
stets treu und lebt auch heute noch hier, ist mittlerweile verheiratet
und Vater eines Sohnes.
Tom Eisenmann über das Festspiel Moosburg 2010:
„Um ehrlich zu sein, hat mich als Jugendlicher Geschichte nie
so sehr interessiert. Umso mehr fasziniert sie mich heute. Erst wenn
man von einzelnen Begebenheiten erfährt, und das nicht nur auf
faktischer, sondern auch auf menschlicher Ebene, und wenn man dann Zusammenhänge
begreift, dann wird Geschichte nicht nur lebendig, sondern sogar richtig
spannend.
Ich freue mich deshalb auf das Festspiel Moosburg und hoffe, dass es
uns gelingt, etwas von der eigenen Begeisterung für unsere Geschichte
ans Publikum weiterzugeben.“